W. Schmögner

02.06.2018 - 12.08.2018

 

Das Infeld Haus der Kultur in Halbturn würdigt Walter Schmögner zu seinem 75. Geburtstag. 

Als Sohn des Malers Theobald Schmögner, kam Walter Schmögner in frühester Kindheit mit Kunst in Berührung. Sein Talent zeigte sich bereits zu Schulzeiten. Nach Beendigung der Meisterklasse stellte er erstmals seine schrulligen Federzeichnungen in Wien aus. Seitdem erkundet er mit zeichnerischer Akribie das Erstaunliche, das Sonderbare, das Skurrile. Seine Arbeit war und bleibt erstaunlich vielfältig und weitgespannt.

Walter Schmögner avancierte zum vielfach prämierten Kinderbuchautor („Das Drachenbuch“ von 1969 wurde in zwölf Sprachen übersetzt). Im Jahre 1976 stellte er erstmals in der Wiener Albertina aus.

In den 1980er Jahren begann Walter Schmögner auf Leinwand zu malen. Die hauptsächlich großformatigen Werke setzen sich intensiv mit dem Zusammenprall von Licht und Schatten auseinander. Es entstehen komplizierte unterirdische Architekturfantasien, die keine Funktion erkennen lassen.

Die Verwandlung und der Lebenskreislauf haben einen universalen Stellenwert in Schmögners Schaffen. Der Verfall von Obst und Gemüse inspiriert ihn häufig. Als er 1986 beauftragt wurde, eine österreichische Sonderbriefmarke zu entwerfen, fiel ihm dazu eine faulende Birne ein, was fast einen Skandal hervorrief.

Auch Insekten sind immer wieder im Schmögners Werk zu finden. In seinem Weltbild scheint der Mensch kein Säugetier, sondern ein beseeltes Insekt zu sein. Tote Käfer, Fliegen oder ein Spinnennetz in seinem Atelier stellt er unter besonderen Schutz.
Sein „zittriger Strich“ und sein Hang zum Skurrilen, zur Ironie und Sarkasmus zeichnet den künstlerischen Einzelgänger aus.

 

Kurz-Biografie
Geboren am 11. Juni 1943 in Wien; Kindheitsjahre in Toledo, Spanien.
Akademische Ausbildung zum Graphiker in Wien.
Arbeitet als Maler, Zeichner, Buchkünstler, Bildhauer und Bühnenausstatter.
Längere Auslandsaufenthalte in Frankfurt/Main, Paris, New York, Hamburg, Zürich, München, London; Studienreisen nach Italien, Spanien, Nordafrika.
Wöchentlicher Comic in der Tageszeitung „Der Standard“: Co & Mix by Walter Schmögner.
Seit 1963 werden Werke von Walter Schmögner weltweit ausgestellt.

 

Prof. Dr. Klaus Albrecht Schröder, Direktor der Albertina über Walter Schmögner:

„Illustrator und Cartoonist, Bildhauer und Objektkünstler, Maler und Zeichner – nichts hält den geistigen Kosmos von Walter Schmögner so sehr zusammen, wie der zittrige Strich des Zeichners Schmögner.
Sein Werk lässt sich nicht in scharf voneinander getrennte Segmente unterschiedlicher Funktion, Gattung und Technik reihen. Die Karikatur ist ebenso eine Klammer wie das durchgängige Thema der absurden Fremdheit und Unbehausbarkeit der die Bilderwelt Schmögners bevölkernden Wesen.
So ist auch der Witz in des Wortes doppelten Sinn ein das gesamte Schaffen des Künstlers zusammenfassender Nenner.
Walter Schmögner findet die Welt immer schon komisch und seltsam, nicht tragisch und abstoßend. Schmögner liebt den Menschen und versucht ihn zu verstehen – auch und
insbesondere dann, wenn er dessen Schwächen und unergründliche Leidenschaften zum Thema der Kunst erhebt.
In diesem Sinne zählt Walter Schmögner zu den wichtigsten Vertretern der österreichischen Kunstszene der letzten Jahrzehnte.“

    

Die Sammlung Infeld
Peter Infeld (1942-2009) und seine Mutter Margaretha Infeld (1904-1994) begannen Mitte der 1960er Jahre Kunst zu sammeln. Die Werke wurden später in die „Peter Infeld Privatstiftung“ eingebracht.
Als Schwerpunkte der Sammlung „Infeld“ gelten die Wiener Schule des Phantastischen Realismus, naive Kunst aus Kroatien, Pop Art, buddhistische Meditationsbilder aus Tibet (sog. „Thangkas“) und Art Brut. Um die Werke einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ließ Peter Infeld in Halbturn im Burgenland und im idyllischen Ort Dobrinj auf der Kroatischen Insel Krk repräsentative Kulturzentren errichten. Insgesamt fanden in beiden Locations mehr als 100 Ausstellungen bei freiem Eintritt statt.

Ausstellungsdaten:

Dauer: Die Ausstellung „Walter Schmögner“ ist vom 02. Juni bis zum 12. August 2018 zu sehen.

Ausstellungsort:
Infeld Haus der Kultur
Parkstraße 13
7131 Halbturn/ Burgenland
Tel. + Fax: 02172 20 123

Öffnungszeiten: Do.-So. 13.00 bis 18.00 Uhr, sowie an Feiertagen. Freier Eintritt.

Kunstwerke: 42 Arbeiten auf Papier und Leinwand

 

Rückfragennachweis:
Dr. Yordanka Weiss
Kuratorin der Sammlung „Infeld“
Mobil: + 43 664 465 66 66
Tel.: + 43 1 545 80 46
Email: [email protected]
www.infeld.net

Pressefotos

Walter Schmögner Foto Kristian Bisutti

Walter Schmögner Foto Kristian Bisutti

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Walter Schmögner, "Selbstportrait 50 Jahre später", Acryl auf Leinwand, 2008

Walter Schmögner, "Selbstportrait 50 Jahre später", Acryl auf Leinwand, 2008

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Walter Schmögner, "Neunstöckiger Mensch", Mischtechnik auf Papier, 1991

Walter Schmögner, "Neunstöckiger Mensch", Mischtechnik auf Papier, 1991

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