Franz Janz

15.09.2018 - 11.11.2018

 

Kellner, Pferdezüchter, malender Autodidakt, Aktionist, Schüler von Hermann Nitsch – alle diese Facetten vereint Franz Janz (1946-2017). Noch ein Punkt zu dieser herausragenden Künstlerpersönlichkeit - mit dem ebenfalls in Graz geborenen Arnold Schwarzenegger war Janz befreundet, machte mit ihm eine Lehre in einer Holz- und Baustoffhandlung und half ihm seine erste Kraftkammer einzurichten.
   
Ca. 60 Ölbilder und Arbeiten auf Papier von Franz Janz zeigt das Infeld Haus der Kultur fünfzehn Jahre nach seiner ersten Ausstellung in Halbturn. Alle Werke gehören zur Sammlung Infeld.

„Franz Janz hat einen eigenen Stil entwickelt. Er ist unverwechselbar. Ich habe einen engen Bezug zu seiner Malerei. Mir liegt das Nicht-Gesagte und das Nicht-Gleich-Erklärbare, wo ein Mensch seine Seele hineingibt“, so im Jahr 2003 Peter Infeld (1942-2009). Er hat Franz Janz gefördert und gesammelt. Im Versuch eine kunsthistorische Einordnung vorzunehmen, filterte Peter Infeld die Nähe zu der Art Brut, zu den „Malern des reinen Herzens“ (Wilhelm Uhde) heraus.

„Ich war immer ein Suchender, ein Beobachter. Ich nehme die Geschehnisse auf und diese fallen mir beim Malen ein. Auch Melodien, die einen Eindruck hinterlassen haben, kommen heraus“, so Franz Janz. Jedes seiner Werke dokumentiert eine wilde Auseinandersetzung. Janz bevölkert es mit Figuren, wie sie ihn in der Grazer Un-Bürgerlichkeit der 60er und 70er Jahre beeindruckt hatten. Diese Figuren stellen auch eine Spiegelung seiner Person dar. Franz Janz begegnet sich selbst in seinen Bildern. Diese sind eine „ehrliche Geschichte, die einfach rauskommt“, expressiv und wahrhaftig.

Hermann Nitsch schreibt: „Als Janz Franz bei mir in Salzburg 1991 studierte, begriff ich sofort die Eigenartigkeit seiner Begabung, daran durfte man nichts zerstören, ihn musste man seinen eigenen Weg gehen lassen, er wurde von wo anders, von den Tiefen seines Inneren bestimmt. Ich sah Katarakte von wunderschönen Arbeiten aus ihm herausbrechen. Er selbst gestaltete wahrhaftige, der Welt entsprechende tiefe Visionen von denen wir alle etwas zu lernen hatten. Durch mein Zurücktreten als Lehrer wurde ich mehr als belohnt. Er nahm, ohne dass ich ihn zwang, vieles von der gestischen spontanen expressiv abstrakten Sprache der Aktionsmalerei auf, ohne dass sein Werk im Geringsten darunter litt. Im Gegenteil, er wurde überschwänglicher, üppiger, noch chaotischer, noch abgründiger.“

Franz Janz Biografie
1946 geboren in Graz
1971 Übersiedlung nach Salzburg
Seit 1976 Malertätigkeit (Autodidakt)
1991 Sommerakademie Salzburg, Malklasse Hermann Nitsch
2017 gestorben in Salzburg

 

Die Sammlung Infeld

Peter Infeld (1942-2009) und seine Mutter Margaretha Infeld (1904-1994) begannen Mitte der 1960er Jahre Kunst zu sammeln. Die Werke wurden später in die „Peter Infeld Privatstiftung“ eingebracht.
Als Schwerpunkte der Sammlung Infeld gelten die Wiener Schule des Phantastischen Realismus, naive Kunst aus Kroatien, Pop Art, buddhistische Meditationsbilder aus Tibet (sog. „Thangkas“) und Art Brut. Um die Werke einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ließ Peter Infeld in Halbturn im Burgenland und im idyllischen Ort Dobrinj auf der Kroatischen Insel Krk repräsentative Kulturzentren errichten. Insgesamt fanden in beiden Locations mehr als 100 Ausstellungen bei freiem Eintritt statt.

Ausstellungsdaten:
Dauer: Die Ausstellung „Franz Janz“ ist vom 15. September bis zum 11. November 2018 zu sehen.

Ausstellungsort:
Infeld Haus der Kultur
Parkstraße 13
7131 Halbturn/ Burgenland
Tel. + Fax: 02172 20 123

Öffnungszeiten: Do.-So. 13.00 bis 18.00 Uhr, sowie an Feiertagen. Freier Eintritt.

Kunstwerke: ca. 60 Arbeiten auf Leinwand und Papier

Rückfragennachweis:
Dr. Yordanka Weiss
Kuratorin der Sammlung Infeld
Mobil: + 43 664 465 66 66
Tel.: + 43 1 545 80 46
Email: [email protected]
www.infeld.net
 

Pressefotos

Franz Janz, "Seibuli", Ölkreide auf Zeichenkarton, 2002

Franz Janz, "Seibuli", Ölkreide auf Zeichenkarton, 2002

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